Die Durchführbarkeitsstudie zur Entwicklung eines energieeffizienten innovativen geschlossenen Balkonsystems wird aus Mitteln des Programms des Landes Mecklenburg-Vorpommern für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Mecklenburg-Vorpommern in der Förderperiode 2921 bis 2027 finanziert.
Das Gesamtziel des Vorhabens besteht in der Entwicklung eines aktiv und passiv energieeffizienten innovativen geschlossenen Balkonsystems mit der Funktionalität der regenerativen Erzeugung thermischer und elektrischer Energie sowie eines hohen Wärmedämmvermögens bei verbessertem Wohnkomfort für verglaste Balkone.
Verglaste Balkone haben im Vergleich zu unverglasten Lösungen erhebliche Vorteile wie die Schaffung zusätzlichen Wohnraums, Steigerung des Immobilienwertes mit vergleichsweise geringem Aufwand, die Nutzbarmachung des Balkons bei schlechtem und windigem Wetter sowie Minderung der Heizkosten, da der verglaste Raum eine Pufferzone zwischen beheiztem Wohnraum und Außentemperaturen bildet. Für die Nutzung des Balkons im Sinne eines Balkons („Aufenthalt im Freien“) besteht bei modernen Verglasungssystemen die Möglichkeit, die Scheiben komplett zu öffnen. Verglaste Balkone gemäß Stand der Technik leisten einen Beitrag zur Energieeffizienz infolge ihrer baulichen Wirkung als Pufferzone. Mit dem angezielten Projekt wird darüber hinaus eine erhebliche Energieeffizienzsteigerung infolge aktiver Bereitstellung alternativer Energien (Solarthermie, PV) sowie Energieeinsparung durch Hochwärmedämmung und Klimatisierung (Heizung / Kühlung) durch elektrische/thermische Heizung und thermische Kühlung erreicht. Das für die Energieerzeugung, Dämmung, Klimatisierung zu entwickelnde Verbundelement (Balkonbrüstung) übertrifft den Stand der Technik bezüglich der Energieeffizienz erheblich. Durch Leichtbau und Entwicklung geeigneter Verbundtechnologien entsteht ein wirtschaftlich einzusetzendes energieeffizientes Massenprodukt. Die zu entwickelnde multifunktionale Leichtbaubrüstung erfüllt infolge der Sandwich-Wirkung der tragenden Bauteile die erforderliche statischen und Sicherheitsanforderungen.
Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt besteht dabei in der Integration eines Wärmetauschers zur Energiegewinnung und –Verwertung aus einfallender solarer Strahlung im verglasten Teil des Balkons. Die wesentlichen Vorteile des zu entwickelnden Systems bestehen dabei in der erheblichen Minimierung des Energieaufwands zur Klimatisierung von Gebäuden mit großen Glasanteilen an der Fassade im Sommerfall bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Nutzerkomforts infolge des Wegfalls erforderlicher Verschattung. Im Gegensatz zu alternativen Lösungen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, im Winterfall einfallende solare Strahlung direkt zur Raumbeheizung zu nutzen. Damit wird die Energieeffizienz eines Gebäudes erheblich gesteigert, womit ein Beitrag zur Verringerung des Energieverbrauchs geleistet wird
Das zu entwickelnde System soll dabei sowohl für die Sanierung von Balkonen an Bestandsgebäuden angewendet werden, als auch für Neubauten eingesetzt werden.
