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In Rostock fand die feierliche Gesellenfreisprechung der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan statt. In deren Bereichzeichnet sich ein besonderer Trend ab.
von redakteur

49 Gesellenbriefe nach alter Handwerkstradition überreicht

In Rostock fand die feierliche Gesellenfreisprechung der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan statt. In deren Bereichzeichnet sich ein besonderer Trend ab.

ROSTOCK | Alvaro Esteved Maiia Villtoro hat es geschafft. Der 32-Jährige aus Honduras hat die Prüfungen als Metallbauer mit der Note 2 bestanden. Der Vater von vier Kindern gehört sogar zu den Besten seines Jahrgangs. „Ichwollte immer etwas mit den Händen fertigen“, sagt Villtoro. Er ist einer von insgesamt 49 Auszubildenden der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan, die am Dienstag ihre Gesellenbriefe bei der feierlichen Freisprechung in der Nikolaikirche Rostock überreicht bekommen haben.

Villtoros Chef Henryk Ott von der Metallbaufirma Ott GmbH in Bad Doberan freut sich mit seinem Schützling. Gute Fachkräfte kann er gebrauchen, denn das Metall-Handwerk ist nachgefragt. Das Familienunternehmen mit derzeit 50Mitarbeitern will bald 60 beschäftigen.

Gesellenbriefe nach jahrhundertealter Handwerkstradition überreicht

Neben dem Metallbauer waren auch Anlagenmechaniker, Elektroniker, Fahrzeuglackierer, Friseure, Karosserie- und Fahrzeugmechaniker und Tischler unter den Auszubildenden, die ihre Gesellenbriefe entsprechend jahrhundertealter Handwerkstradition überreicht bekommen haben. Der Ratssyndikus öffnete die Innungslade, eine historische Dokumententruhe mit den Gesellenbriefen, und zündete Kerzen an. Kreishandwerksmeister Matthias Grenzer sprach die traditionelle Freisprechungsformel, zu der sich alle Gesellen von ihren Plätzen erhoben. Anschließend überreichten die Ehrenamtsträger des Handwerks die Zeugnisse. Die besten sieben Absolventen des Jahrgangs schlossen mit der Note Gut ab.

Zu ihnen gehört auch Malte Mokosch. Er hat bei der Kritzmower Firma ABAC GmbH eine Ausbildung zum Elektroniker erfolgreich abgeschlossen. „Die Kommunikationstechnik interessiert mich, ist genau mein Ding. Ich will auf jeden Fall weitermachen, vielleicht Meister werden oder zum Studium. “Firmenchef Andreas Simon bildet jedes Jahr aus und freut sich überengagierte junge Leute. „Es muss nicht immer gleich ein Studium sein, eine handwerkliche Ausbildung hat viel für sich“, sagt Vater Martin Mokosch. 

Zu den Besten des Jahrgangs zählt auch der 22-jährige Malte Mokosch (l.), hier mit seinem Ausbilder Andreas Simon.

Dieser Meinung ist auch Gabriela Glävke-Münkwitz, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan. „Das Handwerk bietet gute Perspektiven für junge Menschen“, so Glävke-Münkwitz. Nahezu überall seien die Auftragsbücher gut gefüllt, würden Fachkräfte gesucht. Während in der Corona-Krise viele Branchen unter den Einschränkungen gelitten haben, blieb der größte Teil des Handwerks davon verschont. Besonders das Bauhandwerk sei aktuell stark nachgefragt. 

Handwerk bietet Karrierechancen

Entgegen dem Bundestrend wuchs im Norden auch die Zahl der Auszubildenden im Handwerk, erklärte Kreishandwerksmeister Matthias Grenzer. Vor allem in den technisch dominierten Branchen. Im Jahr 2021begannen 2150 Lehrlinge in Mecklenburg-Vorpommern eine handwerkliche Ausbildung – rund acht Prozent mehr als noch 2019. Darunter waren auch zahlreiche Studienabbrecher, die den Hörsaal mit der Werkbank tauschten. Einen großen Bedarf, so Grenzer, verzeichnen derzeit vor allem Berufe wie Maler, Bäcker und das Friseurhandwerk.

„Wer sich für einen handwerklichen Beruf entscheidet, hat gute Karrierechancen in der Region“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern Axel Hochschild in der Festrede. Mit einem Meisterabschluss in der Tasche stünden die Chancen gut, selbst einmal ein Unternehmen zu führen. Nachfolger würden in MV dringend gesucht.

Anette Pröber
NNN

Rostock vom 15.03.2022

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